Sonntag, 27. Februar 2011

einmal verlierer ... immer verlierer

Er war der geborene Verlierer. Immer schon. Seine diesbezügliche Karriere begann schon im Kindergarten.



Egal welches Spiel er gerade begonnen hatte, wenig später sass er allein in einer Ecke. Entweder vertrieben ihn die anderen Kinder, oder er schaffte es mit seiner Ungeschicklichkeit das Spielzeug kaputtzumachen.


Zuhause wartete auch keine tröstende Umarmung auf ihn. Seine Mutter war Hypochonderin, lag meistens im Bett mit einer ihrer eingebildeten Krankheiten, einmal auch mit dem besten Freund seines Vaters, der daraufhin beschloss sich zu Tode zu trinken, was er in knapp vier Jahren schaffte. Kurz darauf starb auch seine Mutter, vor lauter eingebildeter Krankheiten, hatten die Ärzte die einzig wirkliche übersehen.


Den Rest seiner Kindheit verbrachte er in einem Heim. Und er schaffte es tatsächlich die Jahre dort unbeschadet zu überstehen. Wie ein Chamäleon verschmolz er mit den unscheinbaren Tapeten der Heimzimmer.

Das Schlimmste war, dass er auch äusserlich diesem Klischee des ewigen Verlierers entsprach.


Seine dicken Brillengläser und Pickeln waren alles, was man wahrnahm von seinem Gesicht. Er war dünn und eckig, man hatte immer den Eindruck ein Windstoss würde reichen, ihn umzuwerfen.
Er hatte zu grosse Füsse und Spinnenfinger, abstehende Ohren und schlechte Zähne. Gott und die Gene waren nicht sehr gnädig mit ihm gewesen, was sein Aussehen betraf.


Manche dieser armen Kreaturen waren dann wenigstens mit einem genialen Geist gesegnet, aber auch da, Fehlanzeige.
Erwachsen geworden hatte er einen langweiligen Job in einer Fabrik, eine langweilige Wohnung in einer kleinen Stadt und ein langweiliges Privatleben.


Zwischendurch, man mag es fast nicht glauben, gab es auch Frauen in seinem Leben.


Genaugenommen zwei, die anderen zählten nicht, für die hatte er bezahlt.


Die eine war wirklich nett, liebte ihn von ganzem Herzen und war ihm ein gutes Weib, bis sie vom Lungenkrebs dahingerafft wurde.

Die andere war ein verfluchtes Biest, die ihm nicht nur die Wohnung, sondern auch noch das Bankkonto leer räumte. Ach ja, sein Auto nahm sie auch mit, wie hätte sie denn sonst den ganzen Kram transportieren sollen.


Die Jahre vergingen, er sortierte brav jeden Tag acht Stunden lang Schrauben nach Grösse und Gewinde, seine Brillengläser wurden dicker und so auch sein Bauch. Nur seine Haare wurden weniger.
Irgendwann sortierte man ihn aus und er verlor seinen Job. Und mit seinem nicht sehr spannenden Vorleben schien es unmöglich einen neuen zu finden.


Das erste Mal in seinem trostlosen Leben wurde er wütend. Er beschloss, sich zu betrinken und ging ins nächstliegende Lokal. Dort sass er, starrte vor sich hin und trank ein Bier nach dem anderen. Irgendwann  fasste er den Entschluss , seinem unbedeutendem Leben ein Ende zu setzen. Unbemerkt verliess er die schäbige Kneipe, ging durch die Stadt, beobachtete den Verkehr, und als ein Lkw nahe genug war, betrat er die Strasse………

Jeder andere wäre nun von seinen weltlichen Leiden erlöst gewesen, würde in der Hölle schmoren, oder darauf warten als Ameise wiedergeboren zu werden.
Doch soviel Glück hatte unser Verlierer nicht.

Der Lastwagenfahrer fuhr statt über unseren Freund, lieber über ein Verkehrsschild.


Und die Moral dieser Geschicht......
Als Verlierer brauchst du Geld, willst du scheiden aus der Welt...
dann kannst du dir nen Killer kaufen, der schiesst dich dann über den Haufen......











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